Konto überziehen – Alles was Sie wissen müssen

Das Problem ist vielen Menschen bekannt: Der Monat neigt sich dem Ende zu und das Geld wird knapp. Rechnungen, ein leerer Kühlschrank oder ein kaputtes Auto lassen sich jedoch nicht bis zum nächsten Gehalt warten. Eine beliebte Methode, um in solchen Situationen Zahlungsschwierigkeiten zu minimieren, ist das Überziehen des Girokontos und die Inanspruchnahme eines Dispokredits. Doch sobald das Konto im Minus ist und rote Zahlen auf dem Kontoauszug stehen, geraten die meisten Menschen in Panik. Fragen wie „Darf ich mein Girokonto überhaupt überziehen?“, „Welche Kosten und Zinsen kommen auf mich zu?“ und vor allem „Wie komme ich aus dem Minus wieder raus und kann mein Konto ausgleichen?“ werden in diesem Beitrag beantwortet.

Die Konsequenzen, die auf Sie zukommen, wenn Sie Ihr Girokonto überziehen, hängen maßgeblich davon ab, welches Konto Sie besitzen. Grundsätzlich ist das Überziehen des Kontos nur eine vorübergehende Hilfsmaßnahme, um dringende Kosten zu bezahlen oder klamme Zeiten zu überbrücken. Mittel- oder langfristig ist eine Kontoüberziehung jedoch keine Lösung, sondern stellt eine Gefahr für neue Schulden dar.

Bei einem Girokonto mit Dispokredit können Sie Ihr Konto innerhalb eines vereinbarten Rahmens überziehen, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen. Die Bank wird Ihnen für eine Kontoüberziehung innerhalb des Dispo-Rahmens keine Mahnung schicken und auch ein SCHUFA-Eintrag ist in diesem Falle keine Gefahr. Allerdings fallen für die Nutzung eines Dispokredits Zinsen an, die je nach Bank sehr hoch ausfallen können.

Sollten Sie Ihr Girokonto ohne eine Vereinbarung für einen Dispokredit überziehen, fallen sehr hohe Überziehungszinsen von bis zu 18 Prozent an. Auch wenn Sie ein Girokonto mit Dispokredit über den Verfügungsrahmen hinaus überziehen, müssen Sie mit hohen Zinsen rechnen. Bleibt der Ausgleich des Minus aus, wird die Bank Sie auffordern, das überzogene Konto auszugleichen. Kommen Sie dieser Aufforderung nicht zeitnah nach, kann die Bank das Konto kündigen und den Betrag des überzogenen Kontos weiter anmahnen. Ignorieren Sie diese Mahnschreiben und begleichen die Schulden nicht rechtzeitig, lässt der befürchtete negative SCHUFA-Eintrag zumeist nicht lange auf sich warten.

Je nach Höhe der Überziehung, der anfallenden Zinsen und der Aussichtslosigkeit eines zeitnahen Ausgleichs steuern Sie mit einer Kontoüberziehung immer tiefer in das Minus und können so in die Schuldenfalle tappen. Deshalb sollten Sie Ihr Girokonto nur dann und nur solange überziehen, wie es wirklich notwendig ist.

Wenn Sie Ihr Girokonto bereits ohne Dispokredit oder über den Verfügungsrahmen hinweg überzogen haben und ein kurzfristiger Ausgleich des Minus schwierig sein sollte, gibt es keinen Grund in Panik zu geraten. Wichtig ist die gute Kommunikation zwischen Ihnen und Ihrer Bank. Suchen Sie den

Kontakt zu Ihrem Berater und erklären Sie die Problematik. Die Bank kann Ihnen Lösungsvorschläge unterbreiten, z.B. eine Ratenzahlung oder die Vermittlung zu einer Schuldnerberatung. Ignorieren Sie Mahnschreiben der Bank, fallen weitere Kosten an und das Minus auf dem Konto wird nur weiter verschlimmert.

Ein überzogenes Konto ist noch kein Anlass für einen unmittelbaren negativen SCHUFA-Eintrag. Mit diesem müssen Sie erst dann rechnen, wenn Ihr Konto ohne Dispokredit oder über Ihren Dispokredit hinweg dauerhaft überzogen worden ist und Sie entsprechende Schreiben und Anfragen der Bank ignorieren. Sprechen Sie mit dem Kundenservice Ihrer Bank und bitten Sie um einen Lösungsvorschlag. In den meisten Fällen sind die Kreditinstitute sehr kulant und bieten beispielsweise Ratenzahlungen an.

Um das Minus auf Ihrem Girokonto auszugleichen, ist die naheliegende Lösung, das Geld mit dem nächsten Gehalt oder Zahlungseingang zurückzuzahlen. Wenn die Überziehung jedoch zu weitreichend ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Ausgleich zu schaffen und Kosten zu sparen. Das offene Gespräch mit der Bank ist hierbei wichtig. Ihr Bankberater könnte Ihnen beispielsweise anbieten, durch die Aufnahme eines Ratenkredits umzuschulden. Eine Alternative ist die Vereinbarung einer individuellen Ratenzahlung mit Ihrer Bank. Eine Schuldnerberatung kann hierbei hilfreich sein, um eine für Sie tragbare Ratenzahlung zu vereinbaren und hohe Kosten und Zinsen oder einen neuen Kredit zu vermeiden.

Zusammenfassend gilt: Überziehen Sie Ihr Girokonto nur dann und nur solange, wie es wirklich notwendig ist. Wenn Sie Ihr Konto bereits überzogen haben, suchen Sie das offene Gespräch mit Ihrer Bank und bitten Sie um Lösungsvorschläge. Vermeiden Sie Mahnschreiben und negative SCHUFA-Einträge, indem Sie das Minus zeitnah ausgleichen oder eine Ratenzahlung vereinbaren. Mit der richtigen Strategie und Hilfe können Sie aus der Dispo-Falle herauskommen und Ihre Finanzen wieder in den Griff bekommen.

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Häufig gestellte Fragen zum Thema Konto überziehen

Wie hoch kann mein Konto überzogen werden?

Die Höhe des Dispositionskredits richtet sich nach dem regelmäßigen Geldeingang auf Ihrem Konto und beträgt in der Regel das zwei- bis dreifache Ihres Nettoeinkommens.

Ist eine Kontoüberziehung erlaubt?

Nicht jede Bank erlaubt es jedem Kunden, sein Girokonto zu überziehen. Die geduldete Kontoüberziehung kann eine Überziehung über die Null-Euro-Grenze oder auch über den Dispositionskredit hinaus sein.

Was sind die Kosten einer Kontoüberziehung?

Bei einer Kontoüberziehung fallen Dispozinsen an, die von Bank zu Bank unterschiedlich sind. Die Zinssätze bewegen sich zwischen rund 4 und 14 Prozent im Jahr. Langfristig ist der Dispo zu teuer, sodass Sie ihn nur kurzfristig nutzen sollten.

Wie funktioniert eine Kontoüberziehung?

Eine eingeräumte Limit bietet Ihnen bei finanziellen Engpässen einen gewissen Handlungsspielraum. Mit dem Dispo können Sie Ihr Konto bis zum vereinbarten Kreditrahmen überziehen und zahlen Zinsen nur für den in Anspruch genommenen Betrag.

Welche Konsequenzen hat eine Kontoüberziehung?

Bei einer geduldeten Kontoüberziehung fallen entweder Dispo- oder Überziehungszinsen an, wobei letztere höher sind. Verweigert die Bank eine Lastschrift wegen unzureichender Deckung, bleibt der Händler auf einer offenen Forderung sitzen.

Kann ich Geld abheben, obwohl mein Konto leer ist?

Mit einem Dispokredit können Sie Bargeld abheben, Überweisungen tätigen oder Online-Banking nutzen und Ihr Girokonto bis zum vereinbarten Rahmen überziehen. Sie bleiben immer zahlungsfähig.

Wird ein überzogener Dispo bei der Schufa gemeldet?

Wenn ein Kunde den Disporahmen überzieht und das Konto deshalb kündigt, darf die Bank das Vergehen nicht bei der Schufa melden.

Wie hoch ist die geduldete Überziehung?

Der Kontoinhaber hat keinen Anspruch auf eine geduldete Kontoüberziehung. Der Sollzinssatz für geduldete Kontoüberziehungen beträgt ab dem Zeitpunkt der Überziehung 15,15 % p. a..

Was ist günstiger: Kontoüberziehung oder Kredit?

Der Dispo ist eine teure Alternative zum Ratenkredit, da Banken hohe Dispozinsen von über 10 % verlangen. Fast immer ist ein Ratenkredit günstiger als der Dispo.

Warum kann ich mein Konto nicht überziehen?

Banken können ein Konto sperren, wenn der Verdacht besteht, dass es missbräuchlich verwendet wurde, die Einkommenssteuer nicht gezahlt wurde oder eine Pfändung vorliegt.

Wie komme ich aus dem Minus heraus?

Stellen Sie einen Finanzplan auf, verkaufen Sie ungenutzte Sachen, sparen Sie im Alltag, sprechen Sie mit Freunden über Ihren Dispo, verdienen Sie Geld mit einem Nebenjob, schulden Sie um oder wählen Sie ein Konto mit günstigem Dispo-Zins, um Ihre Finanzen zu entlasten.

Kann die Schufa mein Konto einsehen?

Die Schufa hat keine Informationen über den Kontostand und das Vermögen von Verbrauchern.

Was tun, wenn kein Geld mehr da ist?

Es gibt Hilfsorganisationen wie die Caritas, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) oder die Malteser, die Unterstützung bieten und bei einer (drohenden) Überschuldung eine Schuldnerberatung anbieten.