Schulden nach dem Studium

Nach dem Abitur entscheiden sich viele junge Menschen für ein Studium. Allerdings fallen während des Studiums Kosten an, die von den Studierenden getragen werden müssen, um an einer Universität oder Hochschule zu studieren. Die Höhe dieser Beiträge hängt von dem jeweiligen Bundesland und der Universität oder Hochschule ab. Studierende, die an einer staatlichen Universität studieren möchten, zahlen in der Regel weniger Semesterbeiträge als an privaten Universitäten oder Hochschulen. Neben den Studienkosten müssen Studierende jedoch auch die Kosten für ihre Unterkunft, den täglichen Bedarf und den Lebensunterhalt tragen.

Schulden nach dem Studium
Schulden nach dem Studium

Wenn keine Ersparnisse vorhanden sind und die Eltern finanziell nicht unterstützen können, müssen Studierende oft Schulden aufnehmen, um ihre Ausbildung finanzieren zu können. Es ist daher nicht überraschend, dass rund zwei Drittel der Studierenden in Deutschland im Durchschnitt Schulden in Höhe von 8.510 Euro während ihres Studiums aufnehmen, um ihre Ausbildung zu finanzieren. Ein verschuldeter Start ins Erwerbsleben ist oft unvermeidlich.

Wie entstehen Schulden während des Studiums?

Wenn man ein Studium beginnt, muss man sich zuerst fragen, ob man genügend Geld hat, um das Studium durchzuführen. Im Gegensatz zu den meisten Ausbildungsberufen erhält man während des Studiums kein festes Einkommen, um den eigenen Lebensunterhalt zu finanzieren. Studenten dürfen grundsätzlich bis zu 450 Euro im Monat verdienen; wenn sie mehr verdienen, können sie als Werkstudenten angestellt werden. Während der Vorlesungszeit dürfen Werkstudenten jedoch maximal 20 Stunden pro Woche arbeiten.

Um die Semesterbeiträge, Mietkosten und die eigenen Lebenshaltungskosten monatlich zu bewältigen, greifen viele Studierende auf Studienkredite zurück oder beantragen BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz), welches ein staatlicher Ausbildungszuschuss für Schüler und Studenten in Deutschland ist. BAföG-Bezüge und Kredite stellen jedoch immer Verbindlichkeiten dar, die nach dem Studium zurückgezahlt werden müssen. Schulden während der Ausbildung entstehen hauptsächlich durch ein BAföG-Darlehen oder Studienkredit. Zusätzlich kann ein ausschweifender Lebensstil oder ein Konsumverhalten dazu führen, dass weitere Schulden angehäuft werden.

Grundsätzlich muss die Hälfte des erhaltenen BAföGs, also 50 Prozent der erhaltenen Förderungssumme, nach Beendigung des Studiums zurückgezahlt werden. Studierende, die seit März 2001 ihr Studium begonnen haben, müssen maximal 10.000 Euro der Förderungssumme zurückzahlen. Die Tilgung der BAföG-Zuschüsse beginnt in der Regel fünf Jahre nach Abschluss des Studiums. Wer ein geringes Einkommen hat, kann darüber hinaus eine Verlängerung der Karenzzeit beantragen.

Studierende sind oft auch auf einen Studienkredit angewiesen, da ihnen nach Beantragung eines BAföG-Zuschusses nicht der Höchstbetrag des Förderungsbetrages bewilligt wird. Kredite, die oft über die KFW-Bank abgeschlossen werden, müssen jedoch anders als das BAföG in der gesamten Summe plus Zinsen nach einer Karenzzeit von meist zwei Jahren zurückgezahlt werden. Der KFW-Darlehen muss innerhalb von 20 Jahren zurückgezahlt werden. Wer einen geringen Verdienst nachweisen kann (weniger als 1070 Euro im Monat), kann die Rückzahlung des Kredits vorübergehend aussetzen.

Wenn der Schuldenberg immer größer wird, der Dispokredit überzogen ist und die Mahnungen sich häufen, denken viele Betroffene darüber nach, einen neuen Kredit aufzunehmen. Doch Vorsicht ist geboten, denn dadurch wird das Problem in den meisten Fällen nur verlagert und eine Überschuldung droht. Betroffene sollten sich stattdessen professionelle Hilfe suchen, beispielsweise bei einer Schuldnerberatung oder einem Rechtsanwalt und sich ausführlich beraten lassen.

Sie haben Ihr Studium erfolgreich abgeschlossen, aber das erste Gehalt in Ihrem neuen Job fällt eher ernüchternd aus? Geringe Einstiegsgehälter sind bei Hochschulabsolventen längst keine Seltenheit mehr. Dennoch müssen Sie Ihre Studienfinanzierung und Ihr BAföG-Darlehen zurückzahlen und die Miete sowie andere Lebenshaltungskosten bezahlen. Wenn die Einnahmen nicht ausreichen, um die Forderungen und monatlichen Fixkosten zu decken, ist eine Überschuldung oft nicht ausgeschlossen. Für viele Betroffene ist es sehr schwer, der Schuldenspirale zu entkommen, und oft sind neue Schulden das Ergebnis.

Eine außergerichtliche Schuldenregulierung, beispielsweise in Form einer geringeren Ratenzahlung, kann Ihnen dabei helfen, eine Einigung mit den Gläubigern zu erzielen. Hierbei können wir Ihnen sehr gerne helfen. Die Schuldner- und Insolvenzberatung unterstützt Sie dabei, Ihre Schulden effektiv abzubauen und begleitet Sie auf dem Weg in eine schuldenfreie Zukunft. Wir helfen Ihnen nicht nur bei der Schuldentilgung, sondern übernehmen auch auf Wunsch die Kommunikation mit den Gläubigern.

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Wer hilft mir aus den Schulden raus?

Es gibt verschiedene Stellen, die Ihnen bei Schuldenproblemen weiterhelfen können. Der eingetragene Verein „Forum Schuldnerberatung“ bietet eine eigene Suche zu Schuldnerberatungen an. Zudem bieten Wohlfahrtsverbände wie die Caritas und die Arbeiterwohlfahrt in vielen Städten in Deutschland eine kostenlose Schuldnerberatung an.

Wie viele BAföG Schulden habt ihr?

Die Rückzahlung der Darlehensschuld für BAföG ist seit 2001 auf maximal 10.000 € begrenzt, für BAföG-Neulinge jetzt auf maximal 77 Raten (ergibt z. Zt. 10.010 €). Die BAföG-Rückzahlung beginnt fünf Jahre nach Ende der Förderungshöchstdauer des ersten geförderten Studiengangs in vierteljährlichen Raten von 390 €.

Sind 30.000 Euro Schulden viel?

Im Schnitt haben überschuldete Menschen in Deutschland gut 30.000 Euro Schulden.

Habe Schulden aber kein Geld?

Wenn Sie Ihre Schulden nicht mehr bezahlen können, sollten Sie sich schnellstmöglich um einen Termin in der Schuldnerberatung kümmern. Es ist sehr wichtig, dass Sie sich in dieser Situation sofortige Hilfe suchen. Bleiben die ersten Mahnschreiben der Gläubiger unbeantwortet, werden diese zu Zwangsmitteln greifen.

Sind BAföG-Schulden in der Schufa?

Normalerweise beeinträchtigen BAföG-Schulden nicht die Bonität des Empfängers, da diese nicht der SCHUFA gemeldet werden.

Wann muss man BAföG nicht zurückzahlen?

Wer nicht mehr als 1.605 Euro monatlich verdient, kann einen Antrag auf Aussetzen der Rückzahlung stellen. Sind Ehepartner, eingetragene Lebenspartner oder Kinder mit zu versorgen, kann sich dieser Betrag erhöhen. Das Darlehen bleibt auch in diesem Fall weiterhin zinsfrei.

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Wann wird man von BAföG Rückzahlung befreit?

Wer nach Einsetzen der Rückzahlungspflicht so wenig verdient, dass sein monatlich nach dem BAföG anrechenbares Einkommen den aktuell geltenden Freibetrag von 1.605 EUR nicht um mindestens 42 EUR übersteigt, kann sich auf Antrag an das BVA vorübergehend von der Rückzahlungspflicht freistellen lassen.

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